Koch/Klein drittbestes Paar der Welt!!!

Koch/Klein werden drittbestes Seniorinnen- und 5. bestes Frauenpaar der Welt bei den 2. World Outgames 2009 in Kopenhagen

Mindestens 6.500 Sportler messen vom 23. Juli bis zum 03. August 2009 in der Hauptstadt Dänemarks unter dem Motto „Love of freedom – Freedom to love“ ihre Kräfte. Dancing ist eine der 38 Disziplinen. Insgesamt 320 Frauen- und Männerpaare haben sich für diese Weltmeisterschaft gemeldet. Unter ihnen Barbara Koch und Jana Klein. Sie haben in den letzten Wochen besonders fleißig trainiert und manchen Schweinehund bei sommerlichen Temperaturen im Trainingssaal besiegt, während Trainer und befreundete Paare bereits in der Urlaubssonne relaxen konnten. Nun sollte sich die Mühe lohnen.
 
Am Dienstag, den 28. Juli startete der 2. Tag des „Dancing Competition“ im DGI Byen pünktlich um 10.00 Uhr mit dem Einmarsch. 42 Frauenpaare waren gemeldet für dieses Turnier der Seniorinnen. Ein Seniorinnenpaar bedeutet in diesem Fall, das Paar ist zusammen mindestens 80 und eine ist mindestens 35 Jahre alt. Barbara und Jana sind zusammen 92 und konnten dies anhand ihrer Ausweise belegen. Nach General Look und Sichtungsrunde hieß es zusammen mit 9 weiteren Paaren A-Klasse. Die folgende Pause  war lang, erst gegen 16.00 Uhr startete die Vorrunde der A-Klasse Seniorinnen im Standard. Alle 11 Paare (10 plus Siegerpaar der B-Klasse) wurden auf die Fläche gerufen und tanzten gemeinsam hintereinander weg ihre 5 Tänze. Obwohl die Tanzfläche komfortabel groß war, wurde es hier heiß und eng. Auf dem zu glatten Parkett wollte manche Frau zu viel. Es gab Kollisionen und Jana hatte alle Hände voll zu tun mit Anhalten und Ausweichen, um ihre Dame unversehrt über die Runden zu bringen. Das muss aber gut gelungen sein, denn sie waren eines der vier Paare, die sich direkt für das Finale qualifizierten. Für die anderen hieß es im „Redance“ noch einmal ohne nennenswerte Pausen über die 5 Tänze gehen, um einen der 2 verbleibenden Finalplätze zu ergattern. Die amtierenden Weltmeisterinnen Seniorinnen Lange/Petersen und die amtierenden Europameisterinnen Seniorinnen Schlinkert/Hübner nutzten die „second chance“. Kurze Verschnaufpause und dann ab ins Finale bei geschlossener Wertung mit 7 Wertungsrichtern aus Dänemark, England, Kanada, Slowakei und Deutschland. Barbara und Jana tanzten im extra für die WM angefertigten neuen orange-blauen Outfit. Die Folgen liefen, das Publikum tobte, der Sauerstoff wurde knapp. Im Wiener Walzer „Wonderful Copenhagen“ gab es „standing ovations“. Die Zuschauer riss es von den Plätzen, sie sangen und klatschten mit. Den Paaren liefen das Wasser und die Schauer der Ergriffenheit über den Rücken und sie gaben alles. Im Slow Fox und im Quickstep konnten Jana und Barbara sich nochmals steigern und gewannen hinter den neuen Weltmeisterinnen Zoe Balfour und Citabria Phillips aus den USA und den Vizeweltmeisterinnen und amtierenden Deutschen Meisterinnen Gabi Dietmann/Sibylle Schug aus München Bronze vor 4. Hämmerer/Kling (Fürth), 5. Lange/Petersen (Köln) und 6. Schlinkert/Hübner  (Berlin).
 
Tags darauf, am 29. Juli starteten Koch/Klein zusammen mit 58 weiteren Frauenpaaren in der Hauptgruppe, dem größten Tanzturnier der Outgames. Der gleiche Ablauf wie am Vortag, aber die spannende Frage, würde es für die A-Klasse reichen? Der Veranstalter richtete die Klassen so ein, dass nie mehr als 12 Paare in einer starteten. Das hatte zur Folge, das es bei den Frauenpaaren noch eine E-Klasse gab. Die Klassengrenzen verwischten nach unten, aber Pandans sparte sich Vor und Zwischenrunden. Keine sehr sportliche Entscheidung. Es reichte trotzdem für die A-Klasse. Welche Paare hier in den Redance, mussten war auch klar, denn die ersten drei Plätze konnte jeder Insider voraussagen. Erst dahinter wurde es spannend. Barbara und Jana gehörten nicht wirklich zu den Paaren, die um die weiteren Finalplätze tanzen konnten, aber kampflos wollten sie sich auch nicht geschlagen geben. Sie hatten eine tolle Sichtung und eine super Vorrunde getanzt und fühlten sich in Topform, also noch mal Vollgas im Redance und das Wunder geschah. Sie wurden mit jeweils 13 Kreuzen zusammen mit den Weltmeisterinnen vom Vortag und zwei weiteren Paaren zum Finale aufgerufen. Irgendwie gab es noch eine Steigerung. Im Wiener Walzer wieder „Wonderful Copenhagen“, wieder „standing ovations“, wieder Gänsehaut und bisschen geheult vor Freude. Im Slowfox interessierte weder Jana noch Barbara die Folge und im Quickstep wurde ganz knapp noch der 5. Platz ertanzt vor den Weltmeisterinnen vom Vortag. Hinter den souveränen Favoritinnen Privou/Zimmermann aus Köln (Gold), Reger/Dlouhy aus Köln (Silber) und Rencsisovszki/Füleki aus Ungarn (Bronze) wurden 4. Kallmann/Wagner  aus Berlin, 5. Klein/Koch aus Hannover, 6. Phillips/Balfour (USA), 7. Devine/Balfour (England).
 
Tanzen kann so schön sein!

Fr., 31.07.2009 - 00:26